Endogene Depression
Wenn kein äußerlicher Grund für eine Depression erkennbar ist, so neigt man zu der Diagnose einer endogenen Depression.
Diese Form der Depression ist jedoch äußerst selten und bei den meisten Menschen stecken eben doch lebensgeschichtliche Gründe dahinter, auch wenn sie erst nach einiger Suche mit Hilfe eines Psychotherapeuten ans Licht kommen. Diese Suche kann ein Abenteuer sein und erfordert viel Mut. Doch dieser Weg führt weiter, als sich auf der Diagnose “endogene Depression” auszuruhen. Das würde nämlich bedeuten, dass man nicht viel dagegen tun kann, außer Medikamente zu nehmen.
Endogene Depressionen kommen von innen her, sind auf Stoffwechselstörungen im Gehirn zurückzuführen. Und zwar ist dort die Übertragung von Neurotransmittern gestört, das sind Stoffe, die helfen, Informationen weiterzuleiten. Wenn davon zu viele oder zu wenige vorhanden sind, verändert sich unsere Stimmung, ganz unabhängig davon, ob unser Leben ansonsten super läuft und uns eigentlich gar nichts bedrückt. Ein Mangel des Neurotransmitters Serotonin kann angeboren sein. Bei den Depressionen scheint das Dopamin eine geringere Rolle zu spielen. In erster Linie scheint eine Störung der Serotoninverfügbarkeit vorzuliegen. Möglicherweise gleichzeitig oder in unterschiedlicher Gewichtung bei verschiedenen Kranken liegt ein Noradrenalinmangel vor.
Seelische Qualen können den Hirnstoffwechsel verändern.
Es gibt so genannte symptomatische und organische Depressionen. Das bedeutet, dass ein depressiver Verstimmungszustand eine andere Ursache hat, z. B. eine schwere körperliche Erkrankung. Dies können Operationen sein, aber auch schwere Infekte, Erkrankungen des Gehirns und anderes mehr.
Exogene Depression
Exogene Depressionen dagegen kommen von außen, sind umweltbedingt. Sie werden im Wesentlichen durch belastende Lebensereignisse ausgelöst. Das kann beispielsweise der Tod eines Angehörigen, Mobbing, Missbrauch, oder auch die Trennung vom Partner sein. Auch ein Ortswechsel kann den Ausschlag geben. Bei solchen Ereignissen wird in der Regel Serotonin ausgeschüttet.
Es gibt so genannte symptomatische und organische Depressionen. Das bedeutet, dass ein depressiver Verstimmungszustand eine andere Ursache hat, z. B. eine schwere körperliche Erkrankung. Dies können Operationen sein, aber auch schwere Infekte, Erkrankungen des Gehirns und anderes mehr.
Mischform
Darüber hinaus ist eine stärkere Mischform denkbar: Personen, bei denen eine Überfunktion des Parasympathikus, auch bekannt als „Ruhenerv“, vorliegt, reagieren besonders empfindlich auf die Ausschüttung von Serotonin. Tritt ein schicksalhaftes Ereignis wie Tod, Verlust oder ähnliches ein und wird infolgedessen Serotonin ausgeschüttet, so reagieren Menschen mit Parasympathikus-Überfunktion besonders stark darauf und werden depressiv. Da hier eine krankhafte Störung vorliegt, spricht man von einer endogenen Depression, obwohl exogene Faktoren beteiligt sind.