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Was ist ADHS/ADS

#1 von Cosmo , 25.03.2011 19:44

Die Abkürzung ADHS steht für "Aufmerksamkeits - Defizit-Hyperaktivität-Syndrom" dessen Symptome sind : beeinträchtigte Aufmerksamkeit, Impulsivität, motorische Überaktivität oder das Träumerlein und sonst noch sonstige Probleme (Teilleistungsschwächen, Wahrnehmungsstörrungen, Motorikstörrungen...), die nicht bei jeden ADHSler auftreten muss.
Die Verhaltensauffälligkeit wurde bereits im letzten Jahrhundert von dem Psychiater Dr. H. Hoffmann im Kinderbuch "Struwwelpeter" dargestellt.
Ganz bekannt der "Zappelphillip" was ein hyperaktives Kind beschreibt und der "Hans guck in die Luft" die Träumervariante.

ADHS zeigt sich nicht bei jedem Menschen in gleicher Form und Ausprägung. Bei manchen steht beispielsweise die Unruhe im Vordergrund, bei anderen die Unaufmerksamkeit. Prinzipiell teilt man ADHS in drei verschiedene Untergruppen (ICD-Code)ein:

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Mischtypus (ICD 10: F90.0)
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Vorwiegend Hyperaktiv-Impulsiver Typus (ICD 10: F90.1)
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Vorwiegend Unaufmerksamer Typus (ICD 10: F98.8)

Die Ursache des Syndroms liegt an einer fehlerhaften Informationsverarbeiteung zwischen den Neurotransmittern durch deren Störungen im Stoffwechsel der Botenstoffe (besonders Dopamin) , Serotonin, Noradrenalin, Adrenalin. Reize und Impulse werden ungefiltert weiter gegeben, sodass es zu einer erschwerten Selbstregulation kommt. Gestörte Informationsverarbeitung im Arbeitsgedächtnis führt dazu, dass tatsächlich vorhandenen Fähigkeiten oft nicht genügend ausgeprägt sind. Das eigentliche Potential wird nicht ausgeschöpft.

Forscher gehen heute davon aus, dass eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn die Ursache für ADHS ist. Früher wurden schlechte Erziehung oder Ernährung als Auslöser vermutet. Eine wichtige Rolle spielen die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin, deren Stoffwechsel gestört ist. Beide Substanzen sind für Aufmerksamkeit, Antrieb und Motivation wichtig. Bei ADHS übertragen diese Neurotransmitter die Informationen zwischen den Gehirnzellen nur eingeschränkt.

Äußere Umstände können die Symptome verstärken wie inkonsequentes Erziehungsverhalten, keine Strukturen und Regeln kennen lernen, eine ständige unruhige Umgebung, zuviel Reizüberflutung wie z.B. Dauerberieselung von TV, PC , Spielekonsolen.


 
Cosmo
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RE: Was ist ADHS/ADS

#2 von Gast-Nr.1 ( Gast ) , 26.03.2011 22:33

Hallo liebes forum!

Eine ausführliche Info zu AD(H)S hat Sabine auf Ihren Seiten geschrieben:


dort unter Was und Wie ist AD(H)S
Dort finden sich auch viele gute weitere Infos.
-
Wie geht es Euch mit AD(H)S?
Schreibt hier rein, was Euch bewegt.
Hier könnt Ihr Eure Erfahrungen weiter geben und natürlich auch Fragen stellen.


Gast-Nr.1
zuletzt bearbeitet 26.03.2011 23:26 | Top

RE: Was ist ADHS/ADS

#3 von Cosmo , 26.03.2011 22:40

Heeeee, ausführliche Infos noch nicht ganz möglich, hetzt mich nicht, bestehe erst seit Gestern


 
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RE: Was ist ADHS/ADS

#4 von Gast-Nr1 ( Gast ) , 26.03.2011 23:15

Nieeeeeemand hetzt Dich, aber Sabines Seiten sind für einen Einstieg sehr gut!!
Wir wollen ja hier nicht bei Adam und Eva anfangen? Oder? Also auf jeden Fall ich nicht bei Eva!!!
Außerdem tun ein paar Schreibübungen ganz gut!

Zumal es sehr unterschiedliche Ansichten zu AD(H)S gibt:
Von: Jibt et jarnich, is nur ne Erfindung von de Pharma-Industries. Richtig Erzogene haben sowas nicht!
Bis: AD(H)S ist eine genetisch bedingte Hirnstoffwechsel-Störung, die nur durch Gabe von ausreichend wirksamen dem BTMG unterliegenden, chemischen Stoffen (RITALIN etc.) in den Griff zu kriegen ist.
-
Die "Wahrheit" wird irgendwo dazwischen liegen, denk ich mal.
Gruß
G

Gast-Nr1

RE: Was ist ADHS/ADS

#5 von Cosmo , 26.03.2011 23:27

Impressum

Bitte Punkt j beachten, sag ja hetz mich nicht.


 
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RE: Was ist ADHS/ADS

#6 von Cosmo , 30.03.2011 08:45

 
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RE: Was ist ADHS/ADS

#7 von Cosmo , 30.03.2011 08:48

Eine Erklärung auf Youtube.

 
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RE: Was ist ADHS/ADS

#8 von Cosmo , 30.03.2011 08:55

ADHS/ADS Erwachsene.

Erwachsene mit ADS (mit oder ohne Hyperaktivität) können ihre eigenen Probleme, die sie im Beruf, in der Beziehung und in der Familie haben, oft gar nicht selbst feststellen. Die Erkrankung selbst - mit Ursache einer Störung in der Selbstwahrnehmung - steht dem entgegen. Ich kann nicht etwas erkennen, was ich gar nicht wahrnehme. Die Art zu denken, steht der Analyse entgegen.

Die Problematik wird hauptsächlich im Kindesalter von den Eltern und Lehrern bemerkt. Die Kindheit ist die Zeit, in der die meisten Diagnosen gestellt werden. Wird die Erkrankung in diesem Zeitraum nicht erkannt, wird es schwierig für den Erwachsenen die Diagnose ADHS zu stellen.

Man nimmt an, dass in 30 - 60% der Fälle die Symptome im Kindesalter bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Für Deutschland heißt das, dass es ca. 750 tausend Erwachsene mit ADHS gibt. Frauen neigen wie Mädchen häufiger zu einem ADS ohne Hyperaktivität.

Folgen eines unbehandelten ADHS im Erwachsenenalter

Nicht behandelt, beeinträchtigt ADHS viele Lebensbereiche.

* Schwierigkeiten im Berufsleben mit häufigerem Wechsel der Arbeitsstelle, niedrigere Gehaltsstufe
* Höheres Risiko für Arbeitslosigkeit
* Höheres Risiko für Suchtverhalten (Spielsucht, Computer, Nikotin, Drogen, Alkohol ...)
* Schwierigkeiten im Alltag, viel Streit, höhere Anfälligkeit für kriminelle Handlungen
* Erwachsene mit ADHS haben häufiger Unfälle
* Häufigere Orts- und Partnerwechsel, unstabile Beziehungen
* Alleinsein im Alter mit Zeichen der Verwahrlosung
* Häufigeres Auftreten begleitender Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Zwänge und Kontaktstörungen
* Verstärkung der Symptome beim eigenen Kind in der Erziehung von Kindern mit ADHS

ADHS ist sicher auch Grundlage vieler positiven Eigenschaften: Kreativität, Entwicklungsdrang, Forschung und Selbständigkeit. Erwachsene in diesen Rollen brauchen dann aber einen festen Partner, der ihre Struktur stabilisiert und sie unterstützt. Fehlt dieser so kann es schnell zum Zusammenbruch kommen.

Wenn Sie als Eltern Verdacht auf ein ADS im Erwachsenenalter haben, sollten Sie nach entsprechenden Verhaltensweisen bei Ihrem eigenen Kind suchen. Oft werden die Symptome erst bei Ihnen erkannt, wenn bei Ihrem Kind die Diagnose ADS mit oder ohne Hyperaktivität gefunden wurde.


Zeichen und Symptome


Die Zeichen von ADHS zeigen sich deutlich in der Kindheit und sind im Erwachsenenaltern weniger einfach zu finden. Der Grund, dass die Zeichen nicht so offensichtlich sind, liegt in der altersbedingten Reifung. Wenn Sie ein Erwachsener mit ADHS sind, haben Sie mittlerweile gelernt, einen Teil Ihrer Verhaltensweisen zu kontrollieren. Sie haben mehr oder weniger einen Weg gefunden und sich vielleicht schon aus vielen Lebensbereichen zurückgezogen.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

* Wird Ihnen gesagt, Sie seinen die meiste Zeit unruhig?
* Sind Sie im Allgemeinen rastlos und nicht imstande, solange zu sitzen wie andere?
* Sind Sie impulsiv?
* Ist es für Sie schwierig, eine Weile zu überlegen bevor Sie etwas sagen oder tun?
* Kommen Sie manchmal in schwierige Situationen, weil Sie verärgert oder heftig reagiert haben?
* Sind Sie bekannt dafür, sehr temperamentvoll zu sein und haben starke Stimmungsschwankungen?
* Sagen Ihre Bekannten, sie wissen nicht, woran sie mit Ihnen sind?
* Fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren? Vor allem bei Aufgaben, die sie nicht gerne machen?
* Sie beginnen Projekte und brechen sie bald wieder ab?
* Sind Sie zu Hause oder bei der Arbeit chaotisch?
* Werden Sie in der Arbeit und zu Hause oft durcheinander gebracht?
* Waren Sie als Kind störrisch und reizbar?


Die Utah Kriterien Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit müssen im Erwachsenenalter zusammen mit zwei von sechs anderen Symptomen vorhanden sein:

* emotionale Überreaktivität, Wutausbrüche
* Stimmungsschwankungen
* Desorganisation, Unfähigkeit, Aufgaben durchzuführen
* Impulsivität
* verbundene Probleme, z.B. partnerschaftliche Instabilität, Probleme am Arbeitsplatz, Drogenmissbrauch, eine Familiengeschichte mit ADHS.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Schätzskalen (z.B. Conners - Skalen für Erwachsene) auch für Ihren Partner oder jemanden, der Sie sonst gut kennt.

Utah Kriterien:

* Aufmerksamkeitsstörung:
Kann Gesprächen nicht folgen, erhöhte Ablenkbarkeit, Schwierigkeiten sich auf Aufgaben und schriftliche Dinge zu konzentrieren, Vergesslichkeit, häufiges Verlieren oder Verlegen von Gebrauchsgegenständen
* Motorische Hyperaktivität:
Gefühl der inneren Unruhe, Unfähigkeit sich zu entspannen, „Nervosität; Unfähigkeit längere sitzende Tätigkeiten durchzuhalten (Schreibtischarbeit, Spielfilme ansehen, Zeitung lesen), stets „auf dem Sprung“ sein, Dysphorie bei Untätigkeit
* Affektlabilität
Häufiger Stimmungswechsel innerhalb von Stunden bis maximal einigen Tagen, meist reaktiv. Normale oder niedergeschlagene Stimmungslage, oft auch als Unzufriedenheit oder Langeweile bezeichnet, im Wechsel mit leichtgradiger Erregung oder Getriebenheit.
* Desorganisiertes Verhalten
Aktivitäten werden schlecht geplant und organisiert, Desorganisation bei der Arbeit, im Haushalt oder im schulischen Bereich, Aufgaben werden oft nicht zu Ende gebracht, die Patienten wechseln of planlos zur nächsten Aufgabe, halten nicht durch, unsystematische Problemlösestrategien, Schwierigkeiten in der zeitlichen Organisation, Zeitpläne oder Termine werden nicht eingehalten
* Affektkontrolle
Andauernde Reizbarkeit, auch aus nichtigem Anlass, verminderte Frustrationstoleranz,
* Wutausbrüche von meist kurzer Dauer
* Impulsivität
Dazwischenreden und Unterbrechen anderer, Ungeduld, impulsiv ablaufende Einkäufe, Unwohlsein bei Handlungsaufschub
* Emotionale Überreagibilität
Überschießende Reaktionen oder Ängstlichkeit in alltäglichen Stresssituationen, Patienten fühlen sich „gestresst“ oder bedrängt und belästigt

Hier ein Fragebogen bei ADHS-Erwachsene: http://www.opti-mind.de/uploads/tx_ttpro..._Erwachsene.pdf


 
Cosmo
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RE: Was ist ADHS/ADS

#9 von Cosmo , 30.03.2011 09:07

ADHS/ADS Kinder

Nicht jeder kleine Wirbelwind leidet unter ADHS. Es gibt genaue Kriterien zur Diagnose von ADHS. Wichtig ist es, andere Erkrankungen wie Epilepsie oder Depressionen auszuschließen. Abzugrenzen sind auch altersgemäße Verhaltensweisen in bestimmten Entwicklungsphasen. Mindestens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit müssen seit wenigstens sechs Monaten oft auftreten:

* Beachtet Einzelheiten nicht genau oder macht Flüchtigkeitsfehler
* Hat Mühe, sich längerfristig zu konzentrieren
* Scheint nicht zuzuhören, wenn er/sie direkt angesprochen wird
* Führt Anweisungen nicht vollständig aus oder beendet Aufgaben nicht
* Hat Mühe, Aufgaben und Tätigkeiten planvoll abzuwickeln
* Übernimmt nur ungern, vermeidet oder verweigert Aufgaben, die anhaltende Konzentration erfordern
* Verliert Dinge wie Spielzeug oder Hausaufgabenhefte, die für bestimmte Aufgaben notwendig sind
* Wird leicht durch unwesentliche Reize abgelenkt
* Ist vergesslich bei Alltagstätigkeiten

ADHS kann auch vorliegen, wenn mindestens sechs der folgenden Symptome von Hyperaktivität-Impulsivität oft und seit wenigstens sechs Monaten auftreten und diese nicht Merkmale einer altersgemäßen Entwicklung sind:

* Zappelt oder windet sich auf dem Stuhl
* Sitzt ungern und verlässt den Sitzplatz, auch wenn Sitzen erwartet wird
* Rennt herum oder klettert überall hoch - auch in unpassenden Situationen
* Ist beim Spielen meist sehr laut
* Ist umtriebig oder benimmt sich wie von einem Motor angetrieben
* Redet übermäßig viel
* Platzt mit der Antwort heraus, bevor Fragen komplett gestellt sind
* Hat Mühe zu warten, bis er/sie an der Reihe ist
* Unterbricht oder stört andere bei Unterhaltungen oder Spielen

Weitere Hinweise auf AHDS sind:

* Einige Symptome waren bereits vor dem siebten Lebensjahr vorhanden
* Sie treten nicht nur zu Hause oder in der Schule, sondern in mindestens zwei verschiedenen Umgebungen auf
* Sie führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung im sozialen, Lernleistungs- oder beruflichen Bereich

ADHS im Säuglingsalter:

*Unerklärliche lang andauernde Schreiphasen
*motorische Unruhe
*Ess- und Schlafprobleme
*Ablehnung von Körperkontakt
*Misslaunigkeit.

ADHS im Kleinkindalter (einschließlich Kindergartenalter):
*Plan- und rastlose Aktivität
*schnelle, häufige und unvorhersagbare Handlungswechsel
*geringe Ausdauer bei Einzel- und Gruppenspiel
*ausgeprägte Trotzreaktionen
*unberechenbares Sozialverhalten
*Teilleistungsschwächen beim Hören, Sehen, Fein- und Grobmotorik
*vermehrte Unfallgefährdung, auffallend früher Spracherwerb oder verzögerte Sprachentwicklung
*keine beständigen Freundschaften.

ADHS im Grundschulalter:
*Mangelnde Regelakzeptanz in Familie, Spielgruppe und Klassengemeinschaft
*Stören im Unterricht
*wenig Ausdauer
*starke Ablenkbarkeit
*emotionale Instabilität
*geringe Frustrationstoleranz
*Wutanfälle, aggressives Verhalten
*grobes Schriftbild
*chaotisches Ordnungsverhalten
*andauerndes Reden
*Geräuschproduktion, überhastetes Sprechen (Poltern)
*Ungeschicklichkeit, häufige Unfälle
*Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche, Lern-Leistungsprobleme mit Klassenwiederholungen
*Umschulungen
*keine dauerhaften sozialen Bindungen
*Außenseitertum
*niedriges Selbstbewusstsein.

ADHS im Adoleszenz:
*Unaufmerksamkeit
*"Null-Bock-Mentalität", Leistungsverweigerung
*oppositionell-aggressives Verhalten
*stark vermindertes Selbstwertgefühl
*Ängste, Depressionen
*Kontakte zu sozialen Randgruppen
*häufigere Verkehrsunfälle
*Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen.


 
Cosmo
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